Originaltitel: Wolkenschloss
Inhalt
Fanny Funke arbeitet als Jahrespraktikantin im Hotel Wolkenschloss und ihre Funktion ist gerade ein Kindermärchen. Deshalb muss sie auf kleine Kinder aufpassen und hat an ihrem ersten Tag so einige Startschwierigkeiten, denn sie strahlt keine Autorität und Strenge aus. Das macht sich der kleine Don zu nutzen, um sie zu ärgern und kleine Spielchen spielen zu können. Bei Dons erstem Streich rennen ihr zwei kleine Kinder fast direkt vor ein Auto, das dem Hotelierssohn Ben, mit dem sie sich sehr gut versteht und auch meistens bei ihrer Arbeit oder Problem hilft, gehört. Im Granthotel ereignet sich demnächst der berühmte Silvesterball, in dem viele wichtige Menschen aufzutreffen sind, und das legendäre Nadjeschda-Collier oder ein Verlobungsring vom Flohmarkt geklaut werden kann. Kurzum im Wolkenschloss wird es nie langweilig. Vor allem wenn ein Kunde nicht gerade die Treppen benutzt, sondern viel lieber an der Fassade herumklettert.
Eigene Meinung
Man merkt, dass ich älter bin als die Beschreibung ab welchem Alter man das Buch lesen sollte und vor allem der Anfang ist geschrieben für Jüngere. Diese Tatsache hat mir zu Beginn weniger gut gefallen, denn ich hab gemerkt, dass ich langsam ihre Bücher nicht mehr so gut lesen kann, weil es weniger meine Altersgruppe anspricht. Nach einer Weile hab ich mich aber wieder super gut in die Geschichte einlesen können und das Problem war verschwunden, als hätte es noch nie existiert.
Fanny erlebt viele Abenteuer in dem Wolkenschloss, das bald in seine Einzelteile zerlegt werden soll und die Grundidee der Gründer würde kaputt gehen dadurch. Zuerst wird beschrieben wie schwer sich Fanny mit dem Vollzeitjob tut, denn tagsüber ist sie das Kindermädchen und muss sich um Kinder kümmern, die einen eigenen Willen haben, und spätabends ist sie noch im Wellnessbereich tätig. Bei ihrem ersten Tag als Kindermädchen lernt sie auch gleich den Hotelierssohn Ben kennen zu dem sie sofort Vertrauen fasst und beide entwickeln Gefühle füreinander. Eine Beziehung wird den beiden, aber durch viele Faktoren erschwert wie durch die Zimmermädchen aus Lausanne, den Gast Tristan oder die Mädchen Ella und Gretchen, denn die Gäste haben je nach Geschlecht ein Auge auf Ben oder Fanny geworfen und erschweren die Situation zwischen den beiden. Die Problematik, dass zwei Menschen, die sich lieben, nicht die Liebe gestehen können, kommt sehr sehr oft vor und durch die Beschreibung hab ich mir mehr erhofft. Der mittlere Teil des Buches hat mich aber sehr überzeugt durch den Diebstahl eines Verlobungsringes, der nichts wert ist von einer Kleptomanin, und am Ende sich herausstellt, dass er sogar mehrere Millionen wert ist und die Zusammenarbeit zwischen Tristan und Fanny. Etwas das ebenfalls positiv an diesem Buch ist, dass es ein Glossar für das Wörterverständnis und ein Personenverzeichnis beinhaltet, wo alle Personen aufgelistet werden, damit man weniger den Überblick verliert. Der Witz und die Charaktere haben mir auch ganz gut gefallen, aber im Gesamtbild fehlt dem Buch die Würze, die bei der Edelsteintrilogie vorhanden war. Beispielsweise mit Manfred findet beinahe einen Ring, dann doch nicht. (S. 445) oder Wirklich Verfressener Hugo, Pummeliger Hugo, Misstrauischer hugo, Kleptomanischer Hugo, Melancholischer Hugo, Einbeiniger Hugo und Hopsender Hugo (S. 450). Die letzten 50 Seiten wiederum haben mir die Freude wieder genommen, denn wie in einem schlechten Krimi passieren auf einmal sehr viele merkwürdige Zufälle und Dilemma hintereinander und plötzlich ist doch wieder alles gut. Das Buch sollte man als Kerstin Gier Fan schon lesen, aber man muss es jetzt nicht unbedingt kaufen. Auch wenn es sich echt gut im Zimmer machen würde.
Seine seltsame Angewohnheit, Menschen grundsätzlich mit Vor- und Nachnamen anzusprechen, manchmal noch ergänzt durch Ortsangaben, Eigenschaftswörter oder das Alter hatte etwas seltsam Bedrohliches an sich (S. 13)
"Ach, ihr Menschen! Immer interessiert ihr euch für Zahlen." (S. 68/69)
"Träumen darf man, das hält jung". (S. 72)
"Bleiben Sie dezent, höflich und immer im Hintergrund. Oder haben Sie ein Sofa schon einmal aufdringlich lächeln gesehen?" (S. 121)
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